Italienische Biotechnologie. Ein Schnappschuss

721 Unternehmen, die Ende 2020 in Italien im Biotech-Sektor tätig waren. Das geht aus einem Bericht vonAssobiotec-Federchimica (dem italienischen Verein der biotechnologischen Firmen) und ENEA (der NationalenAgentur für neue Technologien, Energie und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung) hervor, der einen Wachstumstrend zeigt – sowohl bei den in der Biotechnologie tätigen Unternehmen, als auch bei allen anderen, wichtigen Wirtschaftsvariablen.

80% der Biotechnologiebranche in Italien besteht aus KMU‘s, die eine treibende Rolle bei der Wachstumsdynamik des gesamten Sektors spielen. Dieses Wachstum spiegelt sich auch in den 50+innovativen Start-ups wider, die zwischen 2017 und 2019 gegründet wurden. Dabei legt fast die Hälfte (49%) der Biotech-Unternehmen den Schwerpunkt auf gesundheitsbezogene Anwendungen.

*Die Entwicklung des Sektors in Italien. Geschätzte Anzahl der Unternehmen Ende 2020

 

Emilia-Romagna: die innovativste italienische Region im Gesundheitswesen

Ein genauerer Blick auf das Gesundheitswesen, das einen der wichtigsten Biotechnologiesektoren darstellt,zeigt, dass sich insbesondere die Region Emilia-Romagna durch ihre hervorragenden Leistungen im Bereich der im Gesundheitswesen angewandten Biotechnologien auszeichnet und eine hohe Konzentration von Unternehmen aufweist. Dabei spielen die Produktionszentren Mirandola, Medolla und Modena eine besonders wichtige Rolle.

Der demoskopika 2020 Health Performance Index (HPI) sieht die Emilia-Romagna, was die Effizienz des Gesundheitssystems und das für das Gesundheitswesen bereitgestellte Budget betrifft, an erster Stelle in Italien.

Die Vorreiterrolle des Gesundheitssystems der Emilia-Romagna, einer Region mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von fast 84 Jahren (fast drei Jahre über dem europäischen Durchschnitt), beruht auf einem integrierten System mit einem effizienten Dienstleistungsangebot und einem Schwerpunkt auf der Prävention.

Einige der Faktoren, die diese Führungsrolle untermauern, sind die Verwaltungskapazitäten der Region sowie die intensive Integrationsarbeit zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor, Gesundheit und Sozialfürsorge, Ausbildung, Forschung und Entwicklung und zwischen Sozialfürsorge und Produktion.

 

Industrie und Forschung. Emilia-Romagna in Zahlen

In der Emilia-Romagna gibt es 525 Medizintechnikunternehmen mit mehr als 10.300 Beschäftigten. Hinzu kommen 19 Biotechnologieunternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeitern, 16 Pharmaunternehmen mit 4.000 Beschäftigten und einem Investitionsvolumen in Forschung und Entwicklung von mehr als 300 Millionen Euro.

Die Branche wird von 73 Krankenhäusern und Kliniken unterstützt, darunter von je vier Krankenhauspolikliniken und Forschungs- und Gesundheitsinstituten. Die Region beherbergt auch mehr als 100 Start-ups im Bereich der Biowissenschaften und drei der insgesamt 13 anerkannten Zell- und Stammtherapiezentren in Italien. In der Emilia-Romagna finden auch einige der wichtigsten internationalen Fachmessen des Sektors statt. Dazu gehören die Expo Sanità, SANA, Pharmintech, Expodental, Rimini Wellness, Cosmoprof und Cosmofarma.

Das regionale Ökosystem aus Industrie und öffentlichem Gesundheitswesen integriert private Gesundheitsdienste und wird durch ein regionales High-Tech-Netz unterstützt. Allein der Mirandola International Health Cluster umfasst insgesamt sechs Universitäten, zwei Hochschulen für Gesundheit, elf Cluster und 30 Forschungslaboratorien. Angesichts der Präsenz von Unternehmen wie SIARE, CEFLA, GAMBRO, QURA, Elcam Medical und mehr als 500 weiteren Akteuren kann die Region Emilia-Romagna in der Tat als ein wichtiger europäischer Bezugspunkt im Bereich der Medizintechnik bezeichnet werden.

Ein weiterer interessanter Aspekt des Technologietransfers zwischen Deutschland und Italien ist die Partnerschaft zwischen der Emilia-Romagna und dem Bundesland Hessen. Eine starke Verbindung, die im Jahr 2022 ihr 30-jähriges Bestehen feiert.

 

B.T.EXPO: Italiens erste Biotechnologie-Messe

Um dieses große Potenzial zu nutzen, haben Forschungsinstitute, Universitäten und Unternehmen der Region die erste italienische Fachmesse ins Leben gerufen, die ausschließlich der Biotechnologie gewidmet ist: B.T.EXPO, die am 5. und 6. Oktober 2021 auf der Modena Fiere stattfindet.

An der Veranstaltung nehmen Unternehmen teil, die die gesamte Technologie- und Produktionskette des Sektors repräsentieren. Ausgestellt werden Fertigerzeugnisse, Komponenten, Produktions-, Mess- und Kontrollgeräte, elektromedizinische Geräte, elektronische und elektrische Komponenten, Sensoren, Software und Materialien.

Laut einer GTAI-Studie ist Italien das drittgrößte Importland für deutsche Gesundheitsprodukte: 2019 importierte es Produkte aus Deutschland im Wert von 7,9 Millionen Euro. Dieser Trend wird sich in Zukunft verstärken, weshalb die B.T. EXPO auch für deutsche Unternehmen eine sehr interessante Veranstaltung darstellen kann.

 

Für weitere Informationen über unsere Projekte im Gesundheitswesen in Zusammenarbeit mit der Region Emilia-Romagna, wenden Sie sich bitte an:

Raffaella Saviori

Tel. : +49 (0) 69 97 14 52 42

rsaviori@itkam.org

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