Projekt

Seit über 20 Jahren arbeitet ITKAM schon mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) zur Förderung der Internationalisierung von KMU zusammen. Bei den Projekten handelt es sich um unterschiedliche Formate in ganz unterschiedlichen Branchen wie Informationsveranstaltungen, Geschäftsanbahnungen und Leistungsschauen. Je nach Projektformat fallen die Aktivitäten unterschiedlich aus.

Vom 03.05. bis zum 06.05.2021 führte die Italienische Handelskammer für Deutschland e.V. (ITKAM) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) eine digitale Leistungsschau Italien im Bereich Schiffbau durch. Es handelte sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms für KMU. Aufgrund der noch immer anhaltenden Coronapandemie wurde das Projekt nach mehrfacher Verschiebung am Ende doch komplett auf digitalem Wege durchgeführt. Ziel des Projektes war es, den teilnehmenden deutschen Unternehmen eine Möglichkeit zu geben, ihrer Geschäftsaktivitäten italienischen Schiffs- und Yachtbauern gezielt zu präsentieren und neue Businessmöglichkeiten auszuloten.

Der italienische Schiffbaumarkt

Die italienische Schiffbauindustrie verzeichnete in den Jahren von 2014 bis 2019 ein kontinuierliches Wachstum, der Gesamtumsatz stieg von 2,48 Mrd. € im Jahr 2014 auf 4,78 Mrd. € im Jahr 2019. Zwar konnte der Sektor im Pandemiejahr nicht zulegen, aber im Vergleich zu vielen anderen Branchen zumindest konstant bleiben und schließt in 2020 mit einem Gesamtumsatz von 4,8 Mrd. € ab. Diese positive Entwicklung in Coronazeiten ist vor allem dem Yachtbau zuzuschreiben. Laut einer Anfang 2021 von Confindustria Nautica veröffentlichten Studie bestätigt sich Italien auch in 2020 als absolut führend in Bezug auf die Bestellung von Superyachten. Mit 407 von weltweit insgesamt 821 sich im Bau befindenden Yachten sichert sich Italien damit fast die Hälfte (49,6%) aller Aufträge weltweit.

Aktivität

Bei den 12 deutschen Projektteilnehmern handelte es sich um Hersteller/Dienstleister im Bereich Schiffbau, von denen 5 Unternehmen im Bereich Rohrleitungs- sowie Wasser- und Unterwassersysteme aktiv sind, 3 Unternehmen im Bereich Zubehör und Ausstattung von Yachten und 4 Unternehmen vor allem im Bereich Automatisierung von Schiffen ihren Schwerpunkt haben. Fast die Hälfte der teilnehmenden Unternehmen war bereits vor dem Projekt im italienischen Markt aktiv und wollte über die Leistungsschau die Geschäftsbeziehungen vor allem zu den großen italienischen Schiffs- und Yachtbauern ausbauen. ITKAM konnte den wichtigsten italienischen und weltweit sehr bedeutenden Schiffbauer FINCANTIERI für die Teilnahme am Projekt gewinnen. FINCANTIERI nahm u.a. mit seinem strategischen Einkauf an individuellen Geschäftsgesprächen mit den deutschen Unternehmen teil. Mit TANKOA YACHTS, Gruppo FIPA und BAGLIETTO nahmen noch drei weitere der wichtigsten italienischen Yachtbauer teil. Mit ASSONAUTICA war zudem einer der italienischen Branchenverbände vertreten.

 

Auftakt der Veranstaltung war das digitale Fachsymposium, bei dem die deutschen Teilnehmer sich einem italienischen Publikum von Unternehmen und Fachverbänden vorstellen konnten. Hauke Schlegel, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Marine Equipment and Systems des Bundesverbands für Maschinen- und Anlagenbau VDMA, sowie Zarko Knezevic, Projektleiter GeMaX des deutschen Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik e.V. VSM, die auch als Projektpartner fungierten, gaben den italienischen Teilnehmern einen kurzen Überblick über den deutschen Schiffbaumarkt. Am folgenden Veranstaltungstag standen die individuellen digitalen Geschäftsgespräche im Vordergrund. Zunächst erfuhren alle deutschen Teilnehmer bei einer Präsentation des strategischen Einkaufs von FINCANTIERI, welche Voraussetzungen neue Lieferanten erfüllen müssen, vor allem aber welche Bedarfe der italienische Marktführer hat. In den sich anschließenden Einzelgesprächen konnten sich einige der deutschen Teilnehmer noch genauer mit den Ingenieuren von FINCANTIERI sowie den Einkäufern der drei Yachtproduzenten TANKOA, Gruppo FIPA und BAGLIETTO austauschen. TANKOA, italienischer Yachtproduzent von Semi-Custom- und Custom-Yachts ab 45 Meter, verdeutlichte im Rahmen einer Präsentation am letzten Projekttag sehr anschaulich, welche Kriterien für TANKOA besonders wichtig sind und worauf der Yachtbauer bei der Auswahl seiner Lieferanten besonderen Wert legt. Den Abschluss machte der Präsident von ASSONAUTICA Venedig, dem Maritimverband der italienischen Handelskammern. Er präsentierte zunächst den Ursprung des italienischen Schiffbaus, der in der Region Venetien noch heute von einigen traditionellen kleineren Werften repräsentiert wird. Anschließend erläuterte er am Beispiel der Stadt Venedig, wie auch in der italienischen Schifffahrt die Nutzung alternativer Energien, vor allem von Elektroenergie zum Betrieb der Boote und Schiffe, zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Finn Schmeling, Sales Team Manger Marine bei GleisteinRopes:

Die Organisation war super – immer freundlich, spannende Partner. Das ganze Format wirkt sehr durchdacht und erprobt. Und eine solche Veranstaltung ohne technische Probleme hinzubekommen ist herausragend. Gerne wieder.

Christina Warmann, Business Development Elektromobilität bei ITK Engineering GmbH:

Die Organisation war sehr gut, diesbezüglich hätte ich keine Idee, wie man ein Online Event besser gestalten könnte. Da der Zielmarkt für uns neu ist, kann ich nicht beurteilen, wie umfangreich die Auswahl der Teilnehmer war. Für uns als ersten Schritt in diesen Markt auf jeden Fall sehr hilfreich.

 

Ergebnisse

  • 12

    deutsche Zulieferer und Dienstleister aus der Schiffbaubranche

  • 15

    italienische Schiffs- und Yachtbauer

  • 71

    individuelle Online-Gespräche innerhalb von 2 Tagen

  • 6

    involvierte Branchenverbände aus Deutschland und Italien