„Italian Sounding“
Ein Verein zum Schutz Italienischer LebensmittelProjekt
„Made in Italy“ ist in Deutschland sehr beliebt: Verpackungen oder Werbung, die die italienische Fahne oder andere typisch italienische Symbole tragen, verkaufen sich besonders gut. Aber nicht überall, wo „italienisch“ draufsteht, ist auch Italienisches drin.
Dieses Phänomen der fälschlichen Etikettierung ist in der Lebensmittelbranche als „Italian Sounding“ bekannt. Damit sind Produkte gemeint, die den Verbraucher über die angebliche italienische Herkunft der Produkte täuschen.
Das Produktionsvolumen für Erzeugnisse mit italienischem Namen, die jedoch nicht in Italien hergestellt werden, kommt insgesamt auf einen Wert von 60 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu lag das Exportvolumen der italienischen Lebensmittelindustrie 2017 bei 41 Milliarden Euro. Zwei Drittel davon werden in Länder der Europäischen Union (EU) exportiert.
2017 zählte Italien 818 geschützte geographische Herkunftsangaben, die auf europäischer Ebene zertifiziert sind. Das entspricht Produkten im Wert von fast 15 Milliarden Euro, was ein Exportvolumen von 8,4 Milliarden Euro ausmacht. Diese Erzeugnisse stellen 11 Prozent des Gesamtwertes der italienischen Lebensmittelindustrie dar, das sind 28 Prozent der nationalen Agrarlebensmittelexporte.
Aktivität
Das deutsche Recht erlaubt bestimmten Einrichtungen eine Klagebefugnis (z.B. Handelskammern, öffentliche oder private Verbraucherschutzvereine, die die Interessen einer beträchtlichen Anzahl von Unternehmen vertreten) gegen das Phänomen des Italian Sounding.
Daher haben ITKAM, die Italienische Handelskammer München-Stuttgart (ITALCAM) und Confagricoltura im Februar 2015 beschlossen, den Verein „Italian Sounding“ zu gründen. Diese Initiative verfolgt das Ziel, die Vermarktung und den Vertrieb „falscher“ italienischer Produkte aktiv zu unterbinden. So kann der Verein rechtlich aktiv werden, um den Verkauf von nicht-italienischen Produkten, die als 100 Prozent Made in Italy ausgegeben werden, zu verhindern.
Branchen
Als Beitrag zur Aufklärung über das Phänomen Italian Sounding wurde die Kampagne True Italian Taste ins Leben gerufen. Eine internationale Kampagne, die mithilfe vielfältiger und umfangreicher Veranstaltungsformate auf das Phänomen Italian Sounding aufmerksam macht und gezielt über die umfangreiche Esskultur Italiens aufklärt. Seit Beginn der Kampagne im Oktober 2017 haben mehr als 300 Unternehmen und mehr als 50 internationale Buyer an Initiativen der Kampagne teilgenommen. Zukünftig werden neue Initiative und Projekte zur Informations- und Aufklärungszwecken einen wichtigen Beitrag leisten.